Wassererwärung im Naturpool und Badeteich Teichheizung

Fragen zum Thema Teichheizung

 

Hans Graf ist Inhaber der Graf Gartenbau. Das Unternehmen in Bolligen besitzt langjähriges Knowhow im Bau biologischer Badeteiche.

 

 

Schweizer Garten: Warmes Wasser verlängert die Badesaison. Welche Möglichkeiten und Techniken gibt es für die Beheizung von Teichen?

Hans Graf:

Es ist durchaus möglich, Wasser in einem Badeteich aufzuheizen. Wir machen das in unserem Teich seit fünf Jahren mit sehr gutem Erfolg, da unser Teich etwas schattig liegt.

Grundsätzlich steht Sonnenenergie im Vordergrund, es können aber auch andere Energiequellen wie Erdsonden oder Luft-Wärmetauscher eingesetzt werden. Ideal ist eine Kombination zwischen der Warmwasseraufbereitung im Haus mit Sonnenkollektoren. Hier wird je nach Grösse der Kollektoren bereits im zeitigen Frühling so viel Energie produziert, dass für die Aufheizung des Teiches genügend Wärme zur Verfügung steht.

Grundsätzlich sollte das Wasser im Badeteich über einen Wärmetauscher erwärmt werden, da bei der direkten Erwärmung des Badewassers  theoretisch die Gefahr einer unkontrollierten Bakterienentwicklung in den Heizrohren oder beim Wassereintritt bestehen könnte. Bei den von uns nach diesem Prinzip gebauten Anlagen haben wir dieses Phänomen jedoch nie beobachtet.

Die Installation der Wassererwärmungsanlage ist allerdings ziemlich knifflig. Es müssen die geeigneten Pumpen, Ventile und vor allem Sensoren am richtigen Ort und in der richtigen Dimension eingebaut werden.

 

Bis zu welcher Temperatur kann das Wasser aufgeheizt werden?

Hans Graf:

Bis ca. 28 Grad kann das Wasser bedenkenlos aufgeheizt werden.

 

Kann sich das geheizte Badewasser negativ auf Flora und Fauna in und rund um den Naturteich auswirken?

Hans Graf:

Wir haben bislang keine negativen Beobachtungen gemacht. Es ist natürlich sinnvoll, wenn das aufgewärmte Wasser zuerst in den Schwimmbereich und nicht in den Regenerationsbereich eingeleitet wird.

Ist es möglich, eine Solarheizung auch nachträglich einzubauen, wenn der Teich schon besteht?

Hans Graf:

Natürlich ist es einfacher, wenn die notwendigsten Installationen bereits beim Erstellen des Teiches eingebaut werden, also z.B. der Wassereinlass, die erforderlichen Bypässe bei der Pumpe oder geeignete Ansaugvorrichtungen im Teich selber. Mittels Wärmetauscher kann aber eine Wassererwärmung relativ einfach auch nachträglich eingebaut werden, da die zu verwendenden Plattentauscher nicht viel Platz erfordern und in allenfalls vorhandenen Pumpenschächten meist gut eingebaut werden könnten. Wird das Wasser mittels Sonnenkollektoren erwärmt, sollte nicht direkt Poolwasser erwärmt werden. Dieses sollte über einen Wärmetauscher oder mit der Bodenheizung geschehen. So vermeidet man die Kontaminierung mit Legionellen, die in den Sonnenkollektoren entstehen können.

Wassererwärmung im NaturpoolErfolgt die Wassererwärmung mittels Sonnenkollektoren, sollte unter den Platten im Schwimmbereich eine Art Fussbodenheizung eigebaut werden.
Wassererwärmung im BadeteichDie Sonnenkollektoren werden auf dem Hausdach oder in einer Böschung installiert
Wassererwärmung im BadeteichHier sieht man einen Plattentauscher. Mit dieser Methode kann die Wassererwärmung mit der Boilerwassererwärmung kombiniert werden, oder der Plattentauscher ersetzt die Bodenheizung
Placeholder imageDie kostengünstigste Methode der Wassererwärmung geschieht mit einem Wärmetauscher. Dies ist vor allem dann angezeigt, wenn über eine Photovoltaikanlage selber Strom erzeugt wird

 

 

Hans Graf Gartenbau, Krauchthalstrass 6, 3065 Bolligen, Telefon 031 921 00 97 und www.graf-gartenbau.ch